Friday, September 20, 2024

Von Rosinenbombern und West Berlin 1948-1949

Empfehlenswert! Deutsche Nachkriegsgeschichte. Eine Erinnerung.

"Wer etwas bewirkt
Den Begriff „Rosinenbomber“ kennen viele. Aber wer hat schon einmal den Namen Gail Halvorsen gehört? Dabei ist er die Person, die den Anstoß gab zu diesem äußerst wirkmächtigen Sinnbild, das der Westbindung der Bundesrepublik mit den Weg bereitete. Fast elf Monate lang mussten 1948 und 1949 die West-Berliner mit einer Luftbrücke versorgt werden. Zu Beginn dieser Zeit kam der Airforce-Pilot Gail Halvorsen auf die Idee, den in Flughafennähe beobachtenden Kindern Süßigkeiten zukommen zu lassen, indem er das Naschwerk an Fallschirme band, die er aus Taschentüchern gebastelt hatte, und es beim Anflug herabsegeln ließ. In Windeseile wurde diese Idee auch von seinen Vorgesetzten aufgegriffen und zur offiziellen Policy gemacht. Insgesamt segelten rund 23 Tonnen an Süßigkeiten an einer Viertelmillion Fallschirmchen auf den Westen Berlins nieder.
Taten sprechen lauter als Worte. Das Signal, das die amerikanischen Soldaten an die Kinder in der belagerten Stadt, aber auch in die ganze deutsche Nachkriegsgesellschaft hinein sandten, war von entscheidender Bedeutung beim Herausbilden eines positiven Bildes der Siegermacht auf der anderen Seite des Atlantiks. Das freiheitlich-demokratische Deutschland ruht nicht nur auf den weisen Worten des Grundgesetzes oder dem Einsatz der ersten Politikergeneration, sondern auch auf solchen Versöhnungsgesten einfacher Menschen. Später berichtete Halvorsen von einer Begegnung mit den Kindern.  ... 
In Zeiten eines zunehmenden Antiamerikanismus, der natürlich auch mit einer Feindschaft gegenüber der offenen Gesellschaft einhergeht, sind solche Erinnerungen besonders wertvoll."

Subventionen sind Günstlingswirtschaft - Prometheus im Film - Rosinenbomber und Westbindung - Deirdre McCloskey

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