Sunday, August 14, 2022

Niedrigwasser in Binnenschifffahrt: Jahrzehntelangen Versäumnisse im Wasserstraßenbau

Gestern hatte ich hier noch freihändig spekuliert, das menschliches und politisches Versagen und Vernachlässigung sehr wahrscheinlich mehr mit dem Niedrigwasser im Rhein zu tun haben als Hitzewelle/Dürre und Klimawandel.

Die Niedrigstände von heute gab es schon schlimmer in 2018. Was wurde dagegen getan in den vergangenen 4 Jahren? Nicht viel!

Unbedarfte lebenslange Berufspolitiker verstehen wenig von Wirtschaft und Realität!

" ... Der Rhein ist der wichtigste Wasserweg für Massengüter in Deutschland. Doch wegen der anhaltenden Dürre sinkt der Pegel schon seit Wochen. Besonders flach ist die Fahrrinne am Mittelrhein bei Kaub. Am Wochenende fiel dort der für den gesamten Verkehr Richtung Süddeutschland und die Schweiz entscheidende Pegel deutlich unter die kritische Marke von 40 Zentimetern, womit die Fahrrinne nur noch gut eineinhalb Meter tief ist. Auch an den großen nordrhein-westfälischen Pegeln Köln, Düsseldorf und Duisburg-Ruhrort – neben Kaub dem wichtigsten Pegel für die Binnenschifffahrt auf dem Rhein – werden die Niedrigstände vom Herbst 2018 zwar noch lange nicht erreicht. ...
Während das Wasser am Oberrhein besonders knapp ist und Binnenschiffer und Industrie befürchten, dass der Verkehr wie 2018 bis weit in den Herbst eingeschränkt oder gar ganz eingestellt werden muss ...
Das vielleicht einzig Positive an der derzeitigen Lage sei, dass eine breite Öffentlichkeit die essenzielle Bedeutung der Binnenschifffahrt begreife. Sie habe zwar unter zehn Prozent im Verkehrsmix, doch dieser Anteil sei entscheidend, um den Wirtschaftsstandort Deutschland am Laufen zu halten. ...
noch 2016 voller Hoffnung, als 14 weitere Binnenschifffahrtsprojekte in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurden, etwa seit Langem geforderte Fahrrinnenvertiefungen an Rhein und Main oder der Ersatzneubau einer Schleuse am Elbe-Seitenkanal in Lüneburg-Scharnebeck. ... glaubte damals, damit würden endlich ärgerliche Engpässe im Wasserstraßennetz beseitigt und die Leistungsfähigkeit der Binnenschifffahrt auf hochfrequentierten Strecken gestärkt.
Sechs Jahre später fällt die Zwischenbilanz erschütternd aus. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht, ist kaum eines der Vorhaben über das erste Planungsstadium hinausgekommen. Bis zum Baubeginn werden oft noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. ...
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Mittel für den Wasserstraßenbau im nächsten Haushalt um 360 Millionen Euro senken will ..."

Niedrigwasser in Binnenschifffahrt: Systemrelevanter Riese Die Rheinpegel sind mittlerweile so gefallen, dass mitten in der Energiekrise weniger Kohle verschifft werden kann. Das Niedrigwasser legt auch die jahrzehntelangen Versäumnisse im Wasserstraßenbau offen.

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