Monday, January 11, 2021

Aufbruch für die Außenseiter in der Bananenrepublik Deutschland - Prometheus

Empfehlenswert! Was der Artikel völlig unerwähnt lässt, ist das die Bananenrepublik Deutschland ein extrem Hochsteuerland ist! 

Was der Autor in diesem Artikel beschreibt ist wahrlich nicht neu. Diese Verkrustungen wurden schon in den letzten 20 Jahren des vergangenen Jahrhunderts wiederholt beschrieben. U.a. dank Hans D. Barbier in der einst der freien Marktwirtschaft wohlgeneigten Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

"... Doch haben die wirtschaftspolitischen Corona-Hilfen auch gezeigt, was der Staat eben nicht gut kann. Denn staatliche Hilfen kommen hauptsächlich den Insidern des Politikbetriebs in Deutschland zugute, nicht aber den Außenseitern. Um diese auf ihrem Weg aus der Krise zu unterstützen, muss deshalb – nach dem Jahr des Staates 2020 – zur regulären Zeit des Marktes zurückgekehrt werden. ...
Der amerikanische Sozialwissenschaftler Mancur Olson beschrieb das Problem, dass staatliches Handeln über die Jahre hinweg immer mehr bestimmten Insidern zugutekommt. In seinem wegweisenden Werk „Aufstieg und Niedergang von Nationen“ [erschienen 1982, original Titel: The Rise and Decline of Nations: Economic Growth, Stagflation, and Social Rigidities
] beschreibt er das pointiert: Je länger Nationen existieren, desto mehr verlieren sie ihre wirtschaftliche Dynamik. Der Grund dafür ist, dass es speziellen Interessensgruppen in der Politik gelingt, die Regeln so zu ändern, dass die disruptiven Kräfte, die der Garant für wirtschaftliche Veränderung und Wachstum sind, ausgeschlossen und der Status Quo bewahrt wird. Beispielhaft ist für Olson die britische Demokratie in den 1970er Jahren. ...
Die wirtschaftspolitischen Reaktionen des Staates auf die Pandemie haben das schmerzlich offenbart: Während sich hofierte Insider wie Festangestellte bei großen Konzernen, Beamte und Angestellte des Öffentlichen Dienstes über quasi-Jobgarantien, Corona-Boni, Fortzahlung der Gehälter etc. freuen konnten, wurden Außenseiter wie kleine Selbständige mit Einmalzahlungen abgespeist. Einkommensschwache Bevölkerungsteile, die sich von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob hangelten und diese verloren, bekamen gar nichts. ...
Stattdessen braucht es einen Rückbau der Regulierungen und Subventionen, die sich die Insider in den letzten Jahrzehnten angesammelt haben, um ihre Pfründe zu schützen – Privilegien, durch die sie stärker steigenden Wohlstand für alle verhindert haben. Das Baurecht ist eines der fälligen Reformfelder: Bewohner in den attraktiven Städten und Regionen Deutschlands genießen die geringe Arbeitslosigkeit, die hohen Löhne und das Kulturangebot und schützen sich mit Maßnahmen wie Mietendeckel und Mietenstopps, Volksabstimmungen und Reformen, die die Baukosten in die Höhe treiben, gegen zuziehende Familien, Ausländer und Mittellose, die dort ihr Glück suchen ...
Die zunehmende Regeldichte – ob man sich selbständig machen darf oder wie man sein Geld zu verdienen hat – verhindern Umsetzung und oft auch schon Entstehung neuer Unternehmensideen. Die Regulierung des Taximarktes hindert Soloselbstständige daran, Geld zu verdienen, und Einkommensschwächere daran, eine günstige Mitfahrgelegenheit zu nutzen. Die hohen Markteintrittsbarrieren stehen denen oft im Weg, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollen. Sie schließen kreative Köpfe und Menschen mit Anpacker-Mentalität aus: Wer sich als Blumenliebhaber und Frisurkünstler selbständig machen möchte und auch Einkommensschwachen gute und günstige Produkte und Dienstleistungen anbieten will, beißt schnell auf Granit. Denn angetrieben von den Insidern verlangt der Staat langjährige Berufsausbildungen, die Wettbewerb verhindern und die Kartellgewinne der bestehenden Betriebe schützen."

Das andere, frühere, und mehr bekannte Buch von Mancur Olson:The Logic of Collective Action: Public Goods and the Theory of Groups worin er die obigen Betrachtungen ausführlich dargelegt.


Marktwirtschaft '21 – Aufbruch für die Außenseiter - Prometheus

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